SAZUN BLOG
Mai 10, 2014

„Fusion unter Gleichen“ zur grössten Werbeagentur der Welt

Die Werbeagenturen Publicis (F) und Omnicon (US) haben ihre Pläne auf Eis gelegt, durch ihre Fusion die größte Werbeagentur der Welt zu schaffen. Sie sind drauf gekommen, dass der Unterschied ihrer Kulturen zu gross ist und ein „Fusion unter Gleichen“ unmöglich sei. Schon bei der ersten Frage, ob der gemeisame CFO Franzose oder Amerikaner sein soll, hat man zu streiten begonnen.

Ich freue mich natürlich, dass manche doch rechtzeitig noch dieses Einsehen haben, und nicht erst in der Postmergerphase, wenn man feststellt, dass die Integration unter der Prämisse der „Gleichheit“ einfach nicht funktionieren will. Aber warum funktioniert eigentlich eine „Fusion unter Gleichen“ nur so selten bis gar nicht?

Prinzipiell wäre der Grundgedanke ja nicht so schlecht, dass man nicht alles was vom kaufenden Unternehmen kommt, a priori als gut und was vom verkauften Unternehmen kommt, als schlecht ansieht. Nur so kann man wirklich aus den Unterschieden lernen und etwas neues noch besseres gestalten.

Allerdings wird in der Praxis die Erwartung an die „Gleichheit“ geknüpft, dass beide Unternehmen immer mitentscheiden werden; und an diesem Missverständnis scheitern so viele. Denn für erfolgreiche Fusionen braucht es ein funktionierendes und rasches Entscheidungssystem, wo es letztlich immer jemanden gibt, der Kraft seines Wissens und seiner Rolle eine Entscheidung herbeiführt, die man ansonsten noch hätte bis zum Nimmerleins-Tag diskutieren können.

Also könnte „Fusion unter Gleichen“ gut funktionieren, man müsste sich nur sehr gut über die Erwartungen an diesen Begriff im Vorhinein austauschen.

WR

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