Wissen Sie, was ein Double-Bind ist? Das ist ein Dilemma, dem ich mich nicht entziehen kann; wo egal, was ich mache, ich auf jeden Fall „eins über die Rübe“ bekomme.
In so einem Double-Bind befand sich gerade Beiersdorf bei der Entscheidung, Dividenden auszuschütten, oder lieber die Kriegskasse aufzufüllen, um mögliche nächste Akquisitionen rascher und leichter zu finanzieren.
Bei der letzten Hauptversammlungsdebatte des Hamburger Nivea-Konzerns ging es genau um diese Frage. Eigentlich ist es nicht Aufgabe der Unternehmen, Geld zu horten; gerade in unsicheren Zeiten ist dem Aktionär der sichere Spatz in der Hand lieber, als die fette Taube auf dem Dach. Auf der anderen Seite braucht es für strategisch wichtige Akquisitionen auch die entsprechenden Eigenmittel, die man sonst in der notwendigen Geschwindigkeit vielleicht nicht auftreiben kann.
Es gibt hier keine einfache Antwort auf diese Frage, aber ich freue mich, dass es zumindest opportun ist, darüber auf Hauptversammlungen zu reden. Denn das „Reden“ ist der einzige Weg, wie ich aus dem Double-Bind herauskomme.
WR