Der traditionsreiche deutsche Autozulieferer ZF will den börsennotierten US-Konzern übernehmen und bekommt in der Schwäbische Zeitung – als Hinweis zu den sehr unterschiedlichen Kulturen – prompt einen Rat von Professor Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen:
„Es ist ganz entscheidend, dass ZF klarmacht: Wir sind der Chef im Ring. Sie müssen die Führung beanspruchen“.
Ich denke der Rat ist gut, aber er reicht nicht. Hier treffen US-amerikanische Börsenkonzern-Mentalität auf ein traditionsreiches deutsches Stiftungsunternehmen. Da gilt es sehr achtsam mit diesen unterschiedlichen Kulturen umzugehen und vorallem zu verstehen: was macht uns aus und ist uns wichtig – und was macht den anderen aus und ist dem anderen wichtig? Und dann braucht es ganz viel Zeit, um diesem Prozess, des miteinander umgehen und leben lernens überhaupt möglich zu machen. Das kennen Sie sicherlich von frisch verheirateten Paaren; dort ist es genauso.
Also: ja es braucht klare Führung, aber es braucht vorallem die Zeit und den Willen einander verstehen zu wollen.
WR