Also, man kennt ja hierzulande Inversions-Wetterlagen, aber Steuerinversion als Motivation für Akquisitionen ist eher neu. Bei solchen Transaktionen übernehmen grosse Konzerne gezielt ausländische Unternehmen und verlegen dann ihren steuerlichen Sitz in ein Land mit einer niedrigeren Körperschaftssteuer.
Dieser Praktik hat nun gerade der US-Senat den Kampf angesagt, was wiederum den amerikanischen Pharmakonzern Abbvie dazu veranlasst hat, seine angekündigte 54-Milliarden-Übernahme von Shire, zu überdenken. Hier geht es um ganz grosse Zahlen: Abbvie hätte bei einer Verlegung auf die britische Insel statt 22 nur mehr 13 Prozent Steuern zahlen müssen.
Steuerliche Überlegungen spielen ja bei M&A Transaktionen immer eine große Rolle; bedenklich wird es nur, wenn sie plötzlich die einzige Rolle spielen…
W.Regele